Grüner Sand: Kieselalgen
Wieso ist der Sand hier denn grün?
Neulich auf Norderney: Wir sind am Strand an der Nordseite der Insel, auf der Nordseeseite. Es ist September, das Wasser steht sehr niedrig. Der Sand wird hier gerade noch überspült. Die Riffeln im Sand zeigen, dass Wellen hier den Sand geformt haben. In den Vertiefungen liegt einiges an Fundstücken - Muscheln, Holz- und Torfteile. Dazwischen ist der Sand aber grün. Warum?
Grüne Sedimente im Spülsaum. Norderney, Nordseestrand, bei Niedrigwasser. Bildausschnitt ca. 30 x 50 cm.
Die Sonne scheint. Es bilden sich Gasblasen. Sauerstoff. Das deutet auf Fotosynthese. Aber wer macht das?
Spannend wird es aber erst, wenn man sich die Sandkörner mal genauer ansieht.
Hellfeldaufnahme. Bild mit Picolay gestakt. Objektiv 20x. Bildgröße ca. 0,4x0,8 mm
Die einzelnen Sandkörner sind überhäuft mit kleinen Kieselalgen. Sie bilden Schleimschichten um die Sandkörner. Zudem wachsen auf und zwischen ihnen weitere Kieselalgen auf Stielchen.
Besonders imposant sieht das in einer 3D-Darstellung aus.
Überlagerung einer schwachen Hellfeldaufnahme mit der roten Fluoreszenz bei Beleuchtung mit blauem Licht. Objektiv 20x. Kieselalgen sind etwa 35 µm lang.
Besiedeltes Sandkorn
Ein Sandkörnchen besiedelt mit Kieselalgen. Die Chloroplasten der Kieselalgen sind als rote Strukturen sichtbar. Das liegt daran, dass das Chlorophyll in den Chloroplasten rot fluoresziert, wenn man es mit blauem Licht anleuchtet.